In den Jahren 2018 bis 2020 lieferte die ZAGRO Group 73 Zweiwegefahrzeuge Mercedes-Benz Unimog der neuen Generation nach Japan aus. Die gesamte Unimog-Flotte wurde beim Daimler Werk in Wörth geordert. Dann gingen die 73 Fahrzeuge Unimog U 423 zum Aufbauhersteller ZAGRO Bahn- und Baumaschinen GmbH ins idyllische Bad Rappenau-Grombach, wo sie in Zusammenarbeit mit dem Partnerunternehmen ZWEIWEG International GmbH & Co. KG für den Einsatz auf der Schiene ausgerüstet wurden.
Das japanische Unternehmen Japan Railway Construction, Transport and Technology Agency (JRTT) ist der wohl größte Einzelkunde für Zweiwege-Unimog weltweit. Mit den neu erworbenen U 423 modernisierte die JRTT ihren Fuhrpark. Bereits vor 2001 hatte das Unternehmen insgesamt 79 Unimogs vom Typ U 1650 / U 1450 / U 1400 beschafft. 2008 kamen vier Unimogs U400 hinzu, und bis 2015 wurden insgesamt 83 Unimog-Zweiwegefahrzeuge in Betrieb genommen.
Insgesamt werden aktuell 73 neue Unimogs beim Neubau der Eisenbahnlinien für die Hochgeschwindigkeitstrecken Kyushu-Shinkansen und Hokuriku-Shinkansen eingesetzt. Für diesen Großauftrag wurden die Unimogs mit der speziellen Schienenführungseinrichtung mit Gelenkrollen (Durchmesser 144 mm) für Normalspurweite 1435 mm ausgestattet.
Die JRTT erhielt Fahrzeuge mit insgesamt sechs spezifischen Konfigurationen. Neben den Rangierfahrzeugen wurden auch Arbeitsfahrzeuge mit verschiedenen Geräten aufgebaut. Die Rangierer sind entweder für Einzel- oder Tandembetrieb konzipiert. Dabei sind sie mit einer Waggonbremsanlage für 40 Achsen ausgerüstet und somit zum Ziehen von Waggons mit Gleisbaumaterial einschließlich 200 Meter langen geschweißten Schienenstücke bestens geeignet. Die Arbeitsfahrzeuge wurden je nach Ausführung mit Pritsche, Hubsteiger für zwei Personen, Ladekran oder Schwerlastkran ausgestattet. Dabei wurde der Schwerlastkran auf einem dreiachsigen Unimog-Basisfahrzeug (6x4) aufgebaut.
In dieser Ausführung sind alle Unimog-Zweiwegefahrzeuge auf der Schiene perfekte Helfer beim Transport von Baustoffen und schweren Geräten und Gleisbau. Alle Fahrzeugtypen sind auch vom drehbaren Beifahrersitz aus bedienbar, um auch bei Rückwärtsfahrt gute Sicht zu ermöglichen.
Die berühmte Hochgeschwindigkeitsbahnlinie Shinkansen erstreckt sich durch das Land und verbindet wichtige Großstädte. Die Strecke zeichnet sich durch ihre durchgängig hohe Reisegeschwindigkeit auf einem vom Nah- und Güterverkehr baulich komplett getrennten Schienennetz aus.
Die Besonderheit bei den Shinkansen-Strecken besteht darin, dass es keine Bahnübergänge gibt. Die Strecke besteht komplett aus jeweils kilometerlangen Abschnitten mit Tunnel oder Viadukten. Daher konnten die Zweiwege-Unimog nicht wie gewohnt über die Straße zu einem Bahnübergang fahren, um dort bequem aufzugleisen. Aus diesem Grund ging es beim Einsatzbeginn für die neuen U 423 erstmal hoch hinaus. Über die speziellen Flansche an den Felgen der Straßenräder hob ein Schwerlastkran die Fahrzeuge hinauf zu ihrem Arbeitseinsatz auf der Neubaustrecke.
Das Team der ZAGRO Group freut sich über den erfolgreichen Abschluss des Großauftrags und bedankt sich beim vor Ort ansässigen Partner Y-Engineering Company Ltd. für die Unterstützung. Nun bleibt noch, allen im Land der aufgehenden Sonne eine gute und sichere Fahrt zu wünschen.